Chongra North (6830m)
Nanga Parbat (8125m)
Am 7 Juni 2008 starten wir von Mailand mit unserem Ziel vor den Augen die unbestiegene 3500 meter hohe Rakhiot Wand am Nanga Parbat, ein ausgesprochen kühnes Unternehmen! Die Idee stammt von Karl Unterkircher, Er, Walter Nones und Ich sind das ganze Team, ohne Hochträger, nur ein Koch, ein Begleit-Offizier und ein Hilfsjunge sind mit dabei.
Nach nur wenigen Tagen erreichen wir das Base Camp 3960 m ein Tagesmarsch oberhalb der berühmten Märchenwiese "Fairy Meadows". Ohne zu zögern besteigen wir den "Chongra Peak Süd", nur halten wir noch etwas mehr Abstand von der enormen "Rakhiot Wand" und begehen einige Varianten. Ca.400 Meter unterhalb vom Gipfel ziehen wir unsere Leichtskier an und fahren damit bis ins Basislager ab. Nach einer Ruhe Woche besteigen wir noch den Chongra Nord 6830m über den unbestiegenen Nordwest Grat eine schwierige Linie mit extrem viel Neuschnee. So ist unsere Akklimatisation abgeschlossen.
Diese zwei Pracht Gipfel haben Wir bestiegen um uns bestens zu akklimatisieren, aber auch, um die "Rakhiot Wand" Tag und Nacht zu beobachten und um unsere Linie von jeder Perspektive aus genauestens zu studieren um dann die sichersten Linie zu begehen. Am 14 Juli hat uns unser Meteorologe aus Innsbruck Karl Gabl den wir sehr schätzen, ein Schönwetterloch von ca. 5 bis 6 Tagen angesagt, diese Zeit müsste uns ungefähr reichen um diese schwierige Rakhiot Wand zu besteigen.
So ging es um 22.00 los, vom Base Camp bis unterhalb der großen Wand wo die letzte Ausrüstung eingepackt wurde, ein kurzer Abstieg und schon waren wir in dieser riesigen Wand, diese wurde schon nach wenigen hundert Metern so richtig steil und auch die technischen Schwierigkeiten im Fels und Mixgelände nahmen zu. Wir mussten weiter obwohl wir schon seit über 30 Stunden wach waren und sich auch die Müdigkeit bemerkbar machte, da war noch dieser riesige Serac über uns den wir mühevoll besteigen mussten.
Es war 15.00 Uhr als wir den Serac bezwungen hatten und 20 Stunden Kletterzeit und rund 2400Hm oberhalb vom Basecamp als wir einen sicheren Platz suchen um unser Zelt aufzuschlagen. Plötzlich verschwindet Karl vor meinen Augen! Sehr viele haben uns und unsere Geschichte verfolgt. Wir haben alles Mögliche versucht, auch am nächsten Tag sind wir hier geblieben um die nächsten Schritte sorgfältig zu überlegen.
Der Abstieg wäre zu gefährlich gewesen, darum blieb uns nur der Aufstieg den wir etwas verändert hatten wie unsere originale Linie. Am 24 Juli nach vielen schwierigen und gefährlichen Tagen kamen wir im Basecamp an. Wir haben bewiesen dass der Traum von Karl möglich war und nicht wie viele glaubten.
“Leider hinterließ Karl eine große Lücke in unserem und vieler Anderer Leben.”